GeschäftsberichtProphylaxe mit Nebenwirkungen

Die REACH-Zulassung wirkt wie ein Breitbandantibiotikum. Sie ist damit nicht immer die bestmögliche Option, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Die REACH-Verordnung hat sich in den vergangenen Jahren zum zentralen Stützpfeiler des Chemikalienmanagements der Europäischen Union entwickelt. Die Informationen zu den Eigenschaften und der Verwendung der Stoffe sind außerordentlich umfangreich, und die Industrie muss diese durch REACH entstandene Datenbank ständig aktuell halten. Trotz des Umfangs der vorhandenen Daten stellt REACH nicht immer das adäquate Instrument dar, um den von Stoffen ausgehenden Risiken in sinnvoller Weise zu begegnen. Dies gilt insbesondere für Anwendungen, bei denen die Stoffe nur im professionellen Bereich eingesetzt werden. Hier ist eine Kontrolle der potenziellen Risiken wesentlich zielgerichteter und effektiver, wenn geeignete Arbeitsschutzvorgaben festgelegt werden. Denn der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter gehört in die Arbeitsschutzgesetzgebung und nicht in die REACH-Verordnung.

Druck zur Substitution

Inzwischen geraten immer mehr Stoffe ins Visier des REACH-Zulassungsverfahrens. Die Idee der Zulassung ist letztlich ein Verwendungsverbot, für das unter strengen Vorgaben eine befristete Ausnahme erteilt werden kann. Das ist insbesondere für kleinere Unternehmen eine außerordentlich hohe Hürde. Unter den Kandidatenstoffen für dieses Verfahren finden sich zahlreiche Stoffe, bei denen die Bedenken sich ausschließlich auf die Verwendung im professionellen Umfeld, also insbesondere an Industriearbeitsplätzen, bezieht. Stellt man diese Stoffe unter das Erfordernis der Zulassung, so werden den Unternehmen mit der Gewährung der Zulassung zugleich Arbeitsschutz-Maßnahmen auferlegt. Damit wird REACH zu einem zweiten Arbeitsschutz-Recht. Befürworter der REACH-Verordnung argumentieren oftmals mit dem entstehenden Substitutionsdruck dafür, REACH als Regelungsinstrument umfangreich zu nutzen. Substitutionsdruck ist der Druck, bestimmte Stoffe durch andere zu ersetzen. Und in der Tat ist die Substitution eines der Hauptziele von REACH. Allerdings entsteht bei den meisten der zu regelnden Stoffe auch gerade über die Arbeitsschutzgesetzgebung ein Druck, sie zu ersetzen. ...

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