RecyclingMetalle verbinden Jahrtausende miteinander

Die Circular Economy steht 2016 im politischen Fokus. Metalle sind dabei ein Vorbild für Nachhaltigkeit.

2016 wird das Jahr der Circular Economy! Zumindest wenn es nach der EU-Kommission geht. Im zweiten Anlauf versucht sie, ein umfassendes Aktionspaket zur Förderung der Kreislaufwirtschaft zu verabschieden. Parallel dazu soll das europäische Abfallrecht umfassend geändert werden.

Schätzungen zufolge könnte sich die weltweite Ressourceninanspruchnahme bis zum Jahr 2050 verdreifachen. Dann werden auf unserem Planeten voraussichtlich neun Milliarden Menschen leben. Das sind jeden Tag 200.000 zusätzliche Menschen – die Welt wächst also täglich um eine Stadt wie Rostock, wie Mainz oder wie Erfurt. Das macht auch deutlich, was dies in Sachen Ressourcen bedeutet: Die Menschen brauchen nachhaltig Nahrung, Wasser und Energie. Aber sie benötigen auch Metalle für ihre Mobilität, ihre Häuser, für die Infrastruktur und für die immer wichtigere Kommunikation.

Es wird insgesamt ein Mehr an Recycling nötig sein, um den global stetig steigenden Bedarf an Ressourcen nachhaltig zu decken. Dies allein wird aber für die Versorgung nicht ausreichen. Die Nachfrage nach Metallen nimmt zu. Und für das Recycling steht ja nur die Menge zur Verfügung, die in der Vergangenheit in der Infrastruktur oder in Gütern verbaut wurde. Die Mengen, die uns fehlen, werden wir auf absehbare Zeit weiter durch Primärmaterial decken müssen.  Das ist aber schadlos.  Denn Metalle, die heute in die Nutzung gehen, sind in Bauwerken, der Infrastruktur oder in Investitions- und Gebrauchsgütern nur vorübergehend gespeichert und gehen nicht verloren. Früher waren geologische Lagerstätten die einzigen Speicher, heute sind es zunehmend auch die in der Technosphäre investierten Metalle. Im anthropogenen Lager liegen riesige Potenziale.  

Die UNEP hat das für Metalle in ihrem „International Panel for Sustainable Resource Management“ einmal genau nachgerechnet. In entwickelten Staaten wie zum Beispiel Deutschland beläuft sich das Aluminiumlager pro Kopf auf bis zu 500 Kilogramm, das Kupferlager auf bis zu 300 Kilogramm und das Lager für Eisen und Stahl sogar auf bis zu 1,4 Tonnen. Stünde uns dieses Metall heute auf einmal zur Verfügung, entspräche dies dem 35-fachen der heutigen Aluminiumproduktion, bei Zink und Blei sogar dem 51-fachen. Hier sind also gigantische Mengen an Metallen zwischengelagert. Auch der vom Umweltministerium vorgelegte Entwurf für das überarbeitete nationale Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess II) bestätigt die Bedeutung des anthropogenen Lagers ausdrücklich. Allein in einem halben Jahrhundert (von 1960 bis 2010) haben sich in Deutschland schätzungsweise bis zu 42 Milliarden Tonnen Material im anthropogenen Lager angesammelt, davon entfallen rund 1,2 Milliarden Tonnen auf Metalle (NE und FE). Die WVMetalle lässt das Recyclingpotenzial der im deutschen anthropogenen Lager steckenden Metalle derzeit bei einem unabhängigen Institut berechnen.

Der  Mensch ahmt im Grunde genommen die Natur nach, indem er wie sie ein Metalllager aufbaut. Der Mensch entnimmt Metalle aus „passiven“ geologischen Lagerstätten, in denen sie keinen Beitrag für energie- und ressourceneffiziente Produkte liefern und transferiert sie in einen global stetig wachsenden Metallpool, der aus „aktiven“  Produkten oder der Infrastruktur besteht. Unsere Kinder und Enkel können aus diesem Lager immer wieder Metalle für ihre Bedürfnisse entnehmen – und dies mit weit geringerem Aufwand als die Vorgängergenerationen, die diese Metalle mühsam aus Erzen extrahieren mussten. Metalle stehen daher für einen Inter-Generationenvertrag: Sie sind kein Raub, sondern eine Investition für kommende Generationen.

Der Artikel ist ein Auszug aus dem neuen Geschäftsbericht der WirtschaftsVereinigung Metalle. Den vollständigen Artikel lesen Sie im angehängten Dokument. 

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