GeschäftserwartungenNE-Metallindustrie will Niveau von 2012 halten

Geschäftserwartungen bleiben überwiegend positiv / Erhöhtes Risiko bei energieintensiven Prozessen / Produktion und Beschäftigung im ersten Halbjahr stabil

18.11.2013

Berlin/Düsseldorf (18.11.2013) – Die Gesamtproduktion der deutschen NE-Metallindustrie wird sich 2013 trotz anhaltender Probleme im Euro-Raum und eines unklaren politischen Rahmens auf dem Niveau des Vorjahres halten. „Auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfung gibt es unterschiedliche Entwicklungen“, erklärte der Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle, Oliver Bell, anlässlich eines Branchentreffens in Düsseldorf.

Im ersten Halbjahr lag die Gesamtproduktion der deutschen NE-Metallindustrie stabil bei rund 4 Millionen Tonnen. Davon entfielen knapp 550.000 Tonnen auf die primäre und sekundäre Erzeugung von Aluminium, rund 368.000 Tonnen auf Kupfer und Kupfergussliegerungen sowie 309.000 Tonnen auf Zink, Blei, Zinn und deren Legierungen. Auf der ersten Bearbeitungsstufe - den Halbzeugen - gab es einen leichten Zuwachs um ein Prozent auf rund 2,1 Millionen Tonnen. Der Metallguss verzeichnete einen Rückgang auf gut 461.000 Tonnen. Die Verarbeitung von Aluminium zu Folien und Bändern, Tuben sowie Metallpulver stieg leicht auf rund 175.000 Tonnen.

Bei einer Gesamtexportquote von 43 Prozent entfielen knapp zwei Drittel der Ausfuhren auf Länder des Euro-Raums.

Die Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten wie Italien und Spanien habe die Talsohle durchschritten. Insgesamt seien die Impulse aus dem Ausland aber noch zu schwach, um für eine durchgreifende Trendumkehr zu sorgen. Nach Bells Auffassung helle sich die Perspektive leicht auf und erlaube eine leicht positive Prognose für die Gesamtbranche.

Die deutsche Aluminiumindustrie konnte ihre Produktion im ersten Halbjahr 2013 in vielen Bereichen ausdehnen. Im ersten Halbjahr 2013 übertrafen die Erzeuger von Rohaluminium und auch die Aluminiumhalbzeugindustrie ihre Produktion im entsprechenden Vorjahreshalb-jahr um jeweils drei Prozent. Aufgrund der gestiegenen Inlandsproduktion konnte die Abhängigkeit von Metallimporten reduziert werden. Hohe Energiekosten im Inland und ein deutlich gesunkenes Preisniveau für Aluminium auf den internationalen Märkten verschärften die Risiken für die inländischen Aluminiumhütten deutlich.

Die deutsche Buntmetallindustrie belebte sich im zweiten Quartal 2013 spürbar im Vergleich zum Vorquartal und lag damit wieder annähernd auf dem Niveau des ersten Quartals 2012. Sowohl Metallerzeuger als auch die Hersteller von Halbzeug verzeichneten dagegen im ersten Halbjahr jeweils ein Minus in Höhe von zwei Prozent.

Die Produktion der NE-Metallgießereien sank in den ersten sechs Monaten 2013 um acht Prozent. Die Abrufe, insbesondere aus der Fahrzeugbauzulieferung, variieren erheblich und erfolgen kurzfristig. Dies erschwert auch eine Prognose für den weiteren Jahresverlauf. Ein Nachfrageeinbruch, wie im vergangenen Jahr nach den Werksferien der Automobilhersteller, zeichnet sich aktuell jedoch nicht ab.

„Wir bleiben grundsätzlich optimistisch. Aktuell beurteilen 70 Prozent der Befragten aus der NE-Metallindustrie ihre Geschäftslage als gut oder saisonüblich. Die Geschäftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten haben sich leicht verbessert – über 85 Prozent sehen günstigere oder gleiche Geschäfte. Für 2013 erwartet die Branche ein ähnliches Produktionsniveau wie 2012“, so Bell weiter zu den Konjunktureinschätzungen für das laufende Jahr.

Auch die Beschäftigungssituation der Branche ist stabil. Mit 108.757 Stellen lag die Zahl der Arbeitsplätze im ersten Quartal 2013 um einige Hundert über dem Wert des Vorjahreszeitraumes.

Zusammenfassend betonte WVM-Präsident Bell: „Die fundamentalen Daten sind positiv. NE-Metalle und NE-Produkte werden gebraucht. Sorge bereiten uns die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und auf EU-Ebene. Wer ein starkes Industrieland will, darf seine Industrie nicht schwächen.“

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