Arbeitsgemeinschaft ZulieferindustrieArGeZ–Forum stieß auf großes Interesse

Das diesjährige Forum der ArGeZ - Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie – fand am 31. Januar statt. 140 Teilnehmer fanden den Weg nach Düsseldorf, um hoch interessante Referaten zu hören und lebhafte Diskussionen zu führen. Die traditionelle Veranstaltung, die zum 22. Mal stattfand, stand diesmal unter der Überschrift „Zuliefernetzwerke der Zukunft“.

01.02.2018

Nach einer Begrüßung durch Wolfgang Kirchhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff-Gruppe und Vorsitzender des WSM Zulieferausschusses, machte Frau Sabine Angermann, die im Einkauf der Daimler AG die Bereiche Rohstoffe & Rohbau, Kapazitäts- und Risikomanagement verantwortet, den Auftakt der Veranstaltung. 2017 war das 7. Rekordjahr in Folge für Mercedes-Benz Cars. 80 % der Wertschöpfung kommt dabei von außerhalb des Konzerns, d.h. von weltweit über 1.500 Zulieferern. Die Bedeutung der Zulieferer ist bereits enorm und wächst, in Zukunft werden sogar noch mehr Leistungen zugekauft. Gleichzeit nehmen auch die Anforderungen an die Zulieferer zu, z.B. bei der Qualität, dem Kapazitätsmanagement und den Nachhaltigkeitsanforderungen. Frau Angermann forderte die Zulieferer auf, neue innovative Produkte aktiv anzubieten. Auf die Frage nach der zukünftigen Antriebstechnologie erwiderte sie, dass der Verbrennungsmotor eine Zukunft hat und in den kommenden Jahren weiterentwickelt wird. In der anschließenden Diskussion mit Christoph Brandenburg, Geschäftsführer des WSM-Mitgliedsunternehmen Paul Craemer GmbH, und Dr. Wolfgang Römhild vom Beratungsunternehmen goetzpartners Management Consultants GmbH wurde der Umgang miteinander im Zuliefer- Abnehmerverhältnis thematisiert. Wolfgang Römhild wies auf die Studie seines Hauses hin, aus der sich ergibt, dass es große Unterschiede bei der Zufriedenheit von Zulieferern mit ihren Kunden gäbe. Je austauschbarer ein Zulieferer sei, desto problematischer sei oft die Beziehung. Christoph Brandenburg betonte, dass zwei Werte in der Zulieferbeziehung von größter Bedeutung seien, nämlich ein partnerschaftlicher Umgang miteinander und die Verlässlichkeit des anderen.

Im zweiten Themenblock der Veranstaltung ging es um die IATF 16949. Reiner Hager vom DIN gab einen Überblick über die Entstehung dieses Standards einiger Automobilisten und erläuterte die Unterschiede zur ISO/TS 16949 des internationalen Normungsgremiums ISO. Anschließend entstand eine zum Teil kontroverse Diskussion zwischen Herrn Michael Vitz vom WSM-Mitgliedsunternehmen Johann Vitz GmbH & Co. KG, Norbert Haß vom VDA Qualitäts Management Center und dem Publikum u.a. über die Frage, warum die Automobilhersteller aus der gemeinschaftlichen Normungssetzung aussteigen wollen. Während Norbert Haß die Notwendigkeit eines globalen Automobilstandards betonte, stellte Michael Vitz kritisch klar, dass durch die IATF 16949 der Aufwand zu Lasten der Zulieferer steige und vieles davon unnötig sei.

Nach der Pause erläuterte Dirk Schugardt von der Firma Konica IT-Solutions GmbH, gegen welche Angriffe und Gefahren aus dem World Wide Web sich Unternehmen heutzutage schützen müssen.  Die Anforderungen der Abnehmerindustrien gerade aus dem Automobilbereich sind hoch und werden immer weiter steigen. Das größte Sicherheitsrisiko im Unternehmen sei die Chefetage. Dort müsse das Verständnis für die Bedeutung der IT-Sicherheit wachsen. Bernd Nebel vom TecPart-Mitgliedsunternehmen Plastic Concept GmbH zeigt anschaulich auf, mit welchem Geld- und Zeitaufwand eine IT-Struktur nach heutigen Sicherheitsmaßstäben in einem mittelständischen Unternehmen aufgebaut werden könne. Zwar sei er vor einigen Jahren erst auf Verlangen eines Kunden tätig geworden, es ist ihm aber heute klar, dass dieser Aufwand in jedem Fall richtig investiert war.

Der letzte Programmpunkt der Veranstaltung drehte sich um die Frage, welche KMU-Automobilzulieferer den Strukturwandel schaffen und welche nicht. Marc-René Faerber vom Beratungsunternehmen Struktur Management Partner stellte in seinem Impulsreferat die Megatrends in der Automobilindustrie dar, auf die sich jeder Zulieferer einstellen müsse. Sein Kollege Konrad Fröhlich identifizierte erhöhten Finanzierungsbedarf der Zulieferer zur Umsetzung der geforderten Innovationen und verweise darauf, dass sich die Bankenlandschaft derzeit stark verändere. Der Mittelstand müsse damit rechnen, in Zukunft von den Banken mehr mit Standardprodukten konfrontiert und weniger individuell betreut zu werden.

Die ArGeZ, die in diesem Jahr ihr 25-jähiges Bestehen feiert, freut sich über die sehr erfolgreiche Veranstaltung und will auch nächstes Jahr wieder zum Forum einladen.

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