NEu Denken - Der parlamentarische Abend der NE-Metallindustrie

Politik und Industrie diskutierten bei "metals meet politics" über Metalle als Ermöglicher zukünftiger Herausforderungen

06.03.2018

Über 200 Gäste kamen zum parlamentarischen Abend metals meet politics der Nichteisen-Metallindustrie im Berliner ewerk. Motto der Veranstaltung war „NEu denken“, ein Wortspiel das zum einen das Wort Nichteisen (NE) aufgreift und zum anderen dazu einlädt, darüber zu diskutieren, wie Politik und Industrie sich verändern. Dr. Martin Iffert, Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle), erläuterte in seiner Eröffnungsrede, welche Themen für die Metallindustrie besonders wichtig sind: „Energiepreise, Klimapolitik und Aluminiumzölle sind drei exemplarische Beispiele, mit denen sich unsere Industrie derzeit beschäftigt. Die Bandbreite an Herausforderungen ist weitaus größer und komplexer.“ Daher sei es unerlässlich, die industrielle Wertschöpfungskette in Deutschland weiter zu erhalten. Allein in der NE-Metallindustrie sind über 111.000 Menschen beschäftigt, deren Arbeitsplätze auch langfristig erhalten und ausgebaut werden müssen. „Um die Herausforderungen der Zukunft zu lösen, brauchen wir Mut, Haltung und frische Ideen in der Politik und in der Industrie“, so Dr. Iffert weiter.

Neu war das Format der anschließenden Podiumsdiskussion. In der „Zukunftsarena“ waren, angelehnt an das Format der Wahlarenen, Politiker der nächsten Generation vertreten. An der Debatte nahmen die Bundestagsabgeordneten Dr. Anna Christmann (Bündnis 90/Die Grünen), Konstantin Kuhle (FDP), Mahmut Özdemir (SPD), Paul Ziemiak (CDU) sowie Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WVMetalle, teil. Die Panelisten erläuterten nach einer Publikums-Abstimmung, warum die Digitalisierung eines der drängendsten Themen für Deutschland ist. Franziska Erdle machte deutlich, wie wichtig die Produkte der NE-Metallindustrie dafür sind: „Die digitale Zukunft fußt auf Metallen. Die Technologien der Zukunft sollen smart, leicht und langlebig sein. Alle drei Begriffe sind Synonyme für NE-Metalle“, merkte sie während der Diskussion an. „Smart steht für Kupfer, weil die Elektrifizierung ein leitfähiges Material braucht. Leicht steht für Aluminium als nachhaltigen Werkstoff und Langlebigkeit durch Korrosionsschutz erlangt man mit Metallen wie Zink. “

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion waren die Themen Industrie und Klima. Mahmut Özdemir erläuterte dazu: „Die Metallindustrie kann mit dem EEG, mit CO2 sowie mit China und Russland umgehen – aber nur einzeln. Die drei Aspekte in Summe sind die Probleme, die es Deutschland schwermachen.“ Dr. Anna Christmann bekennt sich zur Vereinbarkeit von Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz: „Industrie oder Klima - das ist kein Widerspruch. Es liegt eine große Chance in einem wirtschaftsfähigen Zukunftsstandort, um die Klimaziele zu erreichen.“ Gerade beim Thema Klima müsse man frühzeitig Rahmenbedingungen gestalten. Damit wäre Deutschland sogar im Vor- und nicht im Nachteil. Auch Konstantin Kuhle sieht nicht zwangsläufig einen Gegensatz zwischen Klima und Industrie: „Es ist eine Abwägung. Wir sind uns einig, dass wir Klimaziele erreichen wollen. Wir sind uns einig, dass eine Reduktion von Kohleverstromung stattfinden muss. Das wird dazu führen, dass der Strom teurer wird.“ Nun müsse man überlegen, wie weit man sich für die Ziele nach vorne wagen möchte. Die Klimaziele müssten mit Hilfe der Industrie erreicht werden. Paul Ziemiak ergänzte, dass sich wohl jeder zum Schutz des Klimas bekenne. „Aber nicht um jeden Preis. Und da muss man ehrlich sagen: die Klimaziele werden wir in der vorgegebenen Zeit nicht schaffen.“ Man dürfe nun aber nicht jeden Arbeitsplatz in Frage stellen, nur um die Ziele zu erreichen.

 

Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier.

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