Öko-InstitutStudie zu Konfliktrohstoffen vorgestellt

Am 3. September 2013 wurde die von der WVM mitinitiierte und -finanzierte Studie des Ökoinstituts zu Konfliktrohstoffen in Brüssel vorgestellt. Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, übergab die Studie im Rahmen der Veranstaltung „Responsible Sourcing of Minerals from Conflict-Affected Regions“ an den federführenden Kommissar Karel De Gucht. Damit setzt die deutsche Industrie ein deutliches Zeichen ihrer Gesprächsbereitschaft zu einem Zeitpunkt in dem die EU-Kommission an einem europäischen Regulierungsentwurf zu den Konfliktrohstoffen arbeitet.

Nachdem das europäische Parlament am 13. Juni 2013 mit der Accounting Directive umfassende Transparenz-pflichten für Unternehmen im Rohstoffsektor beschlossen und damit ein Pendant zum amerikanischen Dodd-Frank-Act 1504 geschaffen hat, steht nun eine weitere Regulierung des Rohstoffsektors auf der Agenda der Europäischen Kommission. 

Von März bis Juni 2013 führte die EU-Kommission eine Online-Konsultation zur „EU initiative on responsible sourcing of minerals originating from conflict-affected and high-risk areas“ durch, an der die WVM teilgenommen hat. Auf Basis der Ergebnisse erarbeitet die federführende Generaldirektion Handel derzeit einen Gesetzentwurf zu „Konfliktrohstoffen“, angelehnt an den Dodd-Frank-Act 1502 in den USA. Geplant ist, diesen bis Ende 2013 vorzulegen und noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Dies wäre mit der Einführung von Sorgfaltspflichten für europäische Akteure in der Rohstofflieferkette verbunden und würde eine erhebliche Kostenbelastung für das verarbeitende Gewerbe über die gesamte Wertschöpfungskette, insbesondere des Mittelstandes, bedeuten. Eine unabhängige Studie der Tulane-Universität schätzt, dass allein die Implementierungskosten des Dodd-Frank-Act 1502 für die Unternehmen knapp acht Milliarden US-Dollar betragen dürften. 

Die WVM hat sich in zwei BDI-Stellungnahmen 2011 und 2012 stets gegen einen solchen Ansatz am Ende der Wertschöpfungskette positioniert. Im März 2013 wurde außerdem gemeinsam mit sieben BDI-Mitgliedsverbänden (BV Schmuck und Uhren, VCI, VDA, VDMA, ZVEI, WV Metalle, WV Stahl) das Öko-Institut mit einer Studie zu „Konfliktrohstoffen“ beauftragt. Ziel der Studie ist es, die Auswirkungen des „Vorbilds“ Dodd-Frank-Act 1502 zu untersuchen und alternative Lösungsansätze aufzuzeigen. Im Rahmen der BDI-Veranstaltung „Responsible Sourcing of Minerals from Conflict-Affected Regions“ in Brüssel am 3. September 2013 wurden die Ergebnisse dieser Studie offiziell vorgestellt und von BDI-Präsident Ulrich Grillo an den federführenden Kommissar Karel De Gucht übergeben.

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