Zölle auf Aluminiumimporte gefährden gute Handelsbeziehungen zwischen EU und USA

Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) reagiert mit Unverständnis auf die Ankündigung der USA, einen zehnprozentigen Zollsatz auf Aluminiumimporte aus der EU in Kraft zu setzen. Diese Handelsbarriere wird erhebliche Marktverschiebungen auslösen. WVMetalle geht von einem Rückgang der deutschen Exporte in die USA von 20 Prozent im Jahr 2019 aus.

Berlin (31.05.2018) Die US-Administration wird zukünftig den Import von Aluminium aus der EU mit zehn Prozent verzollen. Die Regelung tritt ab dem 1. Juni 2018 in Kraft. Die WVMetalle geht davon aus, dass der Export von deutschem Aluminium in die USA im Jahr 2018 um circa sieben Prozent und im Jahr 2019 um circa 20 Prozent zurückgehen wird.

 

Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WVMetalle, kritisiert die US-Entscheidung scharf: „US-Zölle treffen nicht nur die deutsche Aluminiumindustrie. Sie bedeuten eine Abkehr vom Freihandel und von den gut funktionierenden transatlantischen Beziehungen. Zölle sind für die deutsche Nichteisen-Metallindustrie der falsche Weg. Wir müssen weiterhin an politischen Lösungen arbeiten, die WTO-konform und für beide Seiten akzeptabel sind.“

 

Nach heutigem Stand ist nicht klar, wie die Zölle im Einzelnen ausgestaltet sind. Die WVMetalle befürchtet, dass die USA weitere Industrien mit restriktiven Maßnahmen belegen wird. Dann wäre die NE-Metallindustrie als Zulieferbranche doppelt betroffen. „Wir fordern daher von der Politik, auf das aggressive Handeln der US-Regierung zu reagieren und neue Wege in der Diplomatie einzuschlagen“, so Erdle.   

 

Die WVMetalle warnt außerdem vor Marktverschiebungen, die etwa durch Schutzzölle für Staaten wie China entstehen könnten. „Wir gehen davon aus, dass sich durch die Zölle für Importe aus Staaten, die keine Ausnahmen bekommen haben, erhebliche Marktverschiebungen zu Lasten der deutschen Aluminiumindustrie einstellen. Alleine aus China könnten 2019 über 110.000 Tonnen an Aluminiumprodukten auf andere Märkte umgeleitet werden, die eigentlich für den US-Markt vorgesehen waren“, so Erdle weiter. „Deswegen begrüßen wir die Überwachung der Handelsströme auf europäischer Ebene. Sollten wesentliche Veränderungen eintreten, ist die EU aufgefordert zu reagieren.“

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