US-Handelspolitik: Temporäre EU-Ausnahmen für Aluminiumimporte verhindern Rechts- und Planungssicherheit

Für die EU gilt bis zum 1. Juni eine Ausnahme für Aluminiumimporte in die USA. Dennoch warnt die Nichteisen-Metallindustrie vor Marktverschiebungen aufgrund der weiterhin geltenden Strafzölle gegen Russland und China. Insgesamt bleibt eine große Unsicherheit im Markt.

Die US-Administration hat die temporären Ausnahmen für den Import von Aluminiumprodukten aus der EU bis zum 1. Juni verlängert. Somit werden erst einmal keine Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf den Import von Aluminium aus Deutschland erhoben. Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) begrüßt diese Entscheidung, fordert aber gleichzeitig eine permanente Lösung und die Stärkung der transatlantischen Beziehungen. Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WVMetalle, betont: „Die Entscheidung zeigt, dass alle Seiten ernsthaft an einer Lösung interessiert sind. Die Entwicklung sollte Anlass geben, zu einem vertrauensvollen Dialog zwischen der EU und den USA zurückzukehren. Dennoch bedeutet der Fristaufschub eine Verlängerung der Unsicherheit. Wir wünschen uns eine dauerhafte Ausnahme um Planungs- und Rechtssicherheit zu gewährleisten.“

Trotz der temporären Ausnahmen für die EU warnt die WVMetalle vor Marktverschiebungen, die etwa durch Schutzzölle für Staaten wie China entstehen können. „Wir gehen davon aus, dass sich durch die Zölle für Importe aus Staaten, die keine Ausnahmen bekommen haben, erhebliche Marktverschiebungen zu Lasten der deutschen Aluminiumindustrie einstellen. Alleine aus China könnten 2019 über 110.000 Tonnen Aluminiumprodukte auf andere Märkte umgeleitet werden, die eigentlich für den US-Markt vorgesehen waren,“, so Erdle weiter. „Deswegen begrüßen wir die Überwachung der Handelsströme auf europäischer Ebene. Sollten wesentliche Veränderungen eintreten, ist die EU aufgefordert, zu reagieren. “

Die WVMetalle setzt auf ein „level playing field“ im internationalen Warenhandel. Die Überkapazitäten in der Aluminiumindustrie sollten langfristig abgebaut werden, um einen regelbasierten Freihandel sicherzustellen. Andernfalls stellt sich eine Marktkonstellation ein, die die Nichteisen-Metallindustrie vor erhebliche ökonomische Herausforderungen stellen wird. Insgesamt bleibt also eine große Unsicherheit im Markt.

 

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