EU-Toolbox gegen explodierende Energiepreise für Nichteisen-Metallindustrie ungenügend

•    Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) fordert Nachbesserung mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie

•    Die Nichteisen(NE)-Metallbranche steht massiv unter Druck durch hohe Energiepreise und Rohstoff-Lieferengpässe

•    Die WVMetalle fordert einen EU-Industriestrompreis

Berlin (14.10.2021) – Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) sieht bei der „Toolbox“ der Europäischen Kommission gegen die drastisch steigenden Energiepreise weiteren Handlungsbedarf, da wirkungsvolle Maßnahmen für die energieintensiven Industrien zu kurz kommen.

Franziska Erdle, WVMetalle-Hauptgeschäftsführerin: „Die aktuell hohen Energiepreise sind ein massives Problem für die energieintensive Industrie und betreffen auch die Unternehmen der NE-Metallindustrie in hohem Maße. Die NE-Metallbranche befindet sich in einer besonders prekären Situation momentan: Energiepreise und Rohstoff-Lieferengpässe, wie etwa bei Magnesium, haben die Branche fest im Würgegriff. Beides wirkt sich erheblich auf den Rohstoffmarkt aus. In manchen europäischen Unternehmen wird die Produktion aufgrund der Energiepreise um bis zu 50 Prozent heruntergefahren. Es drohen sogar völlige Produktionsstopps. Die so entstandene Knappheit wirkt sich wiederum auf die Rohstoffpreise an der Börse aus, die ebenfalls in die Höhe schnellen.“

Die WVMetalle begrüßt deshalb die Stoßrichtung der EU-Kommission, mit einem entsprechenden Instrumentenkasten Abhilfe zu schaffen. Der Vorschlag reicht jedoch nicht aus. Denn in der Toolbox fehlen wirkungsvolle Instrumente für die energieintensiven Industriesektoren. Dabei muss es zum einen um kurzfristige Maßnahmen für den derzeitigen Preisschock gehen. Zum anderen brauchen die Unternehmen der energieintensiven Grundstoffindustrie aber auch einen langfristig stabilen und verlässlichen Rahmen, der ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sichert. Dazu braucht es wirkungsvolle Instrumente, die nicht an anderer Stelle neue Probleme aufwerfen.

Die WVMetalle hat im Hinblick auf die Sicherstellung der Stromversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen bereits ein Konzept für einen europäischen Industriestrompreis entwickelt. Das Konzept liegt auf dem Tisch und muss Eingang in die Überlegungen der EU-Kommission finden. „Um die europäische Industrie – insbesondere die stromintensive Industrie – weiterhin wettbewerbsfähig zu halten, sind jetzt dringend zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Ein europäischer Industriestrompreis kann hier eine Lösung darstellen“, fordert Erdle.

Das veröffentlichte Konzept finden Sie unter diesem Link,
das Positionspapier zum Lieferengpass im Bereich Magnesium hier.

 

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