IndustrieAllianz für fairen HandelChina und der Marktwirtschaftsstatus

„China und der Marktwirtschaftsstatus - Folgen für den Handelsschutz“ lautete das Thema der aktuellen Diskussionsveranstaltung der IndustrieAllianz für fairen Handel. Dabei berichteten vier Industrievertreter über den Handel mit China aus Sicht ihrer Branche. Schon jetzt leiden weite Teile der Industrie unter Überkapazitäten in China und damit verbundenem Export zu Dumpingpreisen.

30.09.2016

Bei der IndustrieAllianz für fairen Handel handelt es sich um einen Zusammenschluss von 15 Branchenverbänden, zu denen unter anderem die WVMetalle, WVStahl, die Industrievereinigung Chemiefaser und EU ProSun gehören. Vertreter dieser Branchen präsentierten im Rahmen des parlamentarischen Frühstücks ihre Anliegen zur Verbesserung des Handelsschutzes. Dabei stand eine Frage im Fokus des Austausches: Wie kann sich Europa zukünftig vor gedumpten Importen aus China schützen?

Als mögliche Lösungsoption wurde eine Reform der europäischen Handelsschutzinstrumente diskutiert. Auslöser der Debatte ist die Tatsache, dass Ende des Jahres Teile des WTO-Beitrittsprotokolls von China auslaufen. Unklar ist, ob China automatisch der  Marktwirtschaftsstatus verliehen wird. Sollte China tatsächlich den Marktwirtschaftsstatus erhalten, sind die derzeitigen Handelsschutzinstrumente nicht dazu geeignet auch weiterhin effektiven Schutz vor Dumping zu garantieren  Die IndustrieAllianz appellierte an die europäischen Institutionen,  geeignete und effiziente Anschlussregelung für den Handel mit China zu finden. Ansonsten droht eine massive Schwächung der deutschen Grundstoffindustrie.  

Für die Metallindustrie war bei dem Termin Dr. Hady Seyeda von H.C. Starck auf dem Podium. Dr. Seyeda berichtete eindrucksvoll von den chinesische Überkapazitäten im Bereich der Wolframproduktion. "Der Vorrat in China ist groß genug, um die weltweite Wolframnachfrage für die nächsten ein bis zwei Jahre zu decken. Die Kapazitäten wurden u.a. mit Hilfe staatlicher Subventionen aufgebaut. Teilweise werden chinesische Produkte inzwischen zu Preisen unterhalb der zur Herstellung verwendeten Vorstoffe verkauft. Das belastet die Wolframhersteller in Europa."

Die Sorge vor unlauterem Wettbewerb teilten auch die Vertreter der Stahl-, Chemiefaser- und Solarindustrie. 

Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier

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