RohstoffeInterpretieren Sie Ihren Bordcomputer richtig

Bei der Berechnung der Rohstoffverfügbarkeit wird häufig mit der statischen Reichweite argumentiert. Es gibt allerdings nur eine korrekte Grundlage: Die dynamische Reichweite.

Der Unterschied zwischen statischer und dynamischer Reichweite ist am besten mit einem Blick auf den Bordcomputer eines Autos zu erläutern. Zeigt er Ihnen an, dass Sie mit der aktuellen Tankfüllung noch 200 Kilometer weit fahren können, werden Sie voraussichtlich spätestens nach 150 Kilometern nach einer Tankstelle Ausschau halten. Sie können mit Ihrem Gasfuß oder mit dem Eco-Modus noch Einfluss auf den Verbrauch und damit auf die verbleibende Reichweite nehmen. Ein gutes Beispiel für eine dynamische Reichweite. Sie werden dagegen mit Sicherheit nicht das Auto am Straßenrand abstellen und auf ein Fahrrad umsatteln, weil Sie der Meinung sind, dass Sie aufgrund fehlenden Benzins nach 200 Kilometern generell nicht mehr mit dem Auto fahren können. Denn in dem Fall würden Sie davon ausgehen, dass Ihnen der Bordcomputer eine statische Reichweite und damit das Ende Ihres mit Benzin betriebenen Automobils anzeigt. Das wäre vollkommen unrealistisch und eine Fehlinterpretation der Anzeige.

Statistische Reichweite gibt nicht die Wirklichkeit wieder

Dennoch hält sich in Bezug auf die Verfügbarkeit einiger Basismetalle und seltener Erden seit Jahren hartnäckig die Behauptung, diese würden nicht mehr lange zur Verfügung stehen. Die Grundlage für diese Aussagen bildet die statische Reichweite, bei der lediglich die aktuelle Verwendung und die heute weltweit bekannten und als wirtschaftlich förderbar bewerteten Vorkommen berechnet werden.

Nicht berücksichtigt werden dabei der künftige weltweite Gebrauch und die Erschließung neuer Lagerstätten. Auch technischer Fortschritt, Effizienzsteigerungen bei der Nutzung eines Rohstoffs sowie politische und wirtschaftliche Einflüsse auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen werden nicht mit einbezogen.

Am Ende bleibt eine Kennziffer, die nicht die Wirklichkeit wiedergibt und dennoch seit Jahren immer wieder in die Argumentationen einfließt. Dabei ist heute nur ein Bruchteil der bestehenden geologischen Rohstoffpotenziale überhaupt bekannt.

 

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