Die WVMetalle äußert sich zutiefst besorgt über die jüngste Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent zu verdoppeln. Dieser drastische Schritt, der bereits ab Mittwoch in Kraft treten soll, ist ein herber Rückschlag für die transatlantischen Handelsbeziehungen und schafft zusätzliche, unnötige Unsicherheit für die globale Wirtschaft.
Solche Ankündigungen dieser protektionistischen Politik haben weitreichende negative Auswirkungen. Obwohl die direkten Zölle auf Stahl und Aluminium gerichtet sind, sind die Folgen für die gesamte Wertschöpfungskette, einschließlich der Hersteller von Nichteisenmetallen, gravierend. Eine solche Eskalation des Handelsstreits gefährdet nicht nur Exportvolumina, sondern auch die Stabilität internationaler Lieferketten, die für eine effiziente und nachhaltige Produktion unerlässlich sind.
Die Begründung Trumps, die Stahlindustrie noch weiter absichern zu wollen, ignoriert die komplexen Verflechtungen der modernen Industrielandschaft. Handelspolitische Maßnahmen dieser Art führen zu einer Verteuerung für Verbraucher und Industrien auf beiden Seiten des Atlantiks und untergraben die Bemühungen um eine Verhandlungslösung im Handelsstreit mit den USA.
Die Gefahr der Umleitung von Aluminiummengen in den europäischen Markt, die ursprünglich für den US-Markt bestimmt waren, verschärft zudem den ohnehin bereits erheblichen Importdruck in Europa. Dies stellt eine ernste Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen dar.
Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen, in denen der Fokus auf Nachhaltigkeit und der Resilienz von Lieferketten liegen sollte, brauchen wir weniger Zölle und mehr offenen Handel.
Die EU-Kommission muss in den laufenden Verhandlungen mit den USA entschlossen auftreten, um diese protektionistischen Maßnahmen abzuwenden und gleichzeitig die Diversifizierung unserer Handelsbeziehungen durch neue Freihandelsabkommen voranzutreiben.
Wir rufen alle Beteiligten auf, zu einem konstruktiven Dialog zurückzukehren und an Lösungen zu arbeiten, die die Wertschöpfung und den fairen Wettbewerb weltweit fördern, anstatt die globalen Lieferketten und die internationalen Beziehungen weiter zu belasten. Die Stärkung des Handels ist entscheidend für Wachstum und Arbeitsplätze in unserer Branche und darüber hinaus.

Gerd Röders, Präsident der WVMetalle:
„Die angekündigte Verdopplung der US-Zölle auf Stahl und Aluminium ist ein Rückschlag für alle, die auf faire Handelsbedingungen und stabile Lieferketten setzen. Auch wenn die Maßnahmen vordergründig Stahl und Aluminium betreffen, sind die Folgen für unsere Nichteisenmetallindustrie immens.
Wir brauchen jetzt keine neue Runde im Handelsstreit, sondern den Willen zur Verständigung. Europa muss mit klarer Stimme sprechen, entschlossen verhandeln – und gleichzeitig neue Freihandelsabkommen vorantreiben. Unsere Unternehmen brauchen offene Märkte, nicht noch mehr Hürden.“