Raw Materials Week

WVMetalle in Brüssel

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18.11.25

Für WVMetalle ist klar: Europa kann die Transformation nur meistern, wenn die Metallindustrie nicht nur politisch anerkannt, sondern endlich auch wirtschaftlich gestärkt wird.

Vom 18. bis 22. November fand die diesjährige und bereits 10. Edition der Raw Materials Week in Brüssel statt.

Die Botschaft war eindeutig: Rohstofffragen sind längst kein Nischenthema mehr. Mit mehr als 1.200 Teilnehmenden, rund 200 Sprecherinnen und Sprechern sowie Delegationen aus 62 Staaten wurde deutlich, dass Versorgungssicherheit, nachhaltige Lieferketten und die strategische Bedeutung von Metallen für Energiewende, Digitalisierung und Verteidigungsfähigkeit heute gesamtgesellschaftliche Fragen sind.

Trotz dieser Fortschritte dürfen wir uns nichts vormachen: Die Realität in der NE-Metallindustrie bleibt herausfordernd. Viele Unternehmen kämpfen weiterhin mit hohen Energiepreisen, überbordender Bürokratie und einem global zunehmend harten internationalen Wettbewerb.

Für WVMetalle ist klar: Europa kann die Transformation nur meistern, wenn die Metallindustrie nicht nur politisch anerkannt, sondern endlich auch wirtschaftlich gestärkt wird. Dazu müssen folgende Themen angegangen werden:

❗Finanzierung strategischer Projekte sichern: Ohne gezielte Finanzierungsinstrumente drohen viele Projekte zu scheitern, nicht wegen fehlender Technologie, sondern wegen Kapitalmangel. EU-Fonds sollten strategische Projekte stärker priorisieren.

❗ Politische Hürden abbauen, Kohärenz schaffen: Energie-, Umwelt-, Chemikalien-, Klima- und Handelspolitik dürfen sich nicht länger widersprechen. Es bedarf eines kohärenten Ansatzes, um Hindernisse für strategische Projekte zu beseitigen.

❗ Versorgungssicherheit realistisch gestalten: Statt neue Instrumente zu schaffen, sollte die EU auf funktionierende internationale Modelle wie die japanische JOGMEC setzen. Gleichzeitig darf es keine „One-Size-fits-All“-Lösungen geben.

❗ Globale Partnerschaften entschlossen stärken: Die EU muss strategische Rohstoffpartnerschaften neu angehen. Nur robuste und wertebasierte Abkommen reduzieren die Abhängigkeit von China und sichern Europas industrielle Zukunft.

WVMetalle war vor Ort durch Johannes Appel, Leiter des Europabüros in Brüssel, vertreten. Er hat diese zentralen Anliegen in zahlreichen Gesprächen sowie auf diversen Side-Events mit Teilnehmenden aus Industrie, Politik und Wissenschaft adressiert.

Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie Stéphane Séjourné hat in seiner Keynote zur Raw Materials Week am 19. November deutlich gemacht, dass Europa nicht von einer Gaskrise in eine Rohstoffkrise hineingeraten darf. Er stellte dazu einen Businessplan auf Basis von drei Bausteinen vor:

• Promotion (Produktion in der EU ankurbeln, „Buy European“)

• Protection (Handelsschutzinstrumente)

• Partnerships (Freihandelsabkommen)

Inwiefern der für den 3. Dezember angekündigte „RESourceEU“-Plan hierzu beitragen soll, wurde allerdings nicht angesprochen.

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